Die Entscheidung ob ein Assistenzhund einem das Leben erleichtern könnte, fällt nicht immer leicht. Daher möchten sich hier einige Assistenzhundeteams vorstellen und von ihrem Weg berichten.
Assistenzhunde in Selbstausbildung:
Assistenzhund in Ausbildung Odin und seine Partnerin Jaclyn

Mein Name ist Jaclyn, ich leide seit meinem 15 Lebensjahr an einer Sozial- und Agoraphobie mit Panikstörung, zudem kam 2016 Depressionen und 2019 Borderline dazu. Anfang 2020 konnte ich nicht mehr das Haus verlassen, ich hatte auch das Gefühl keine Aufgabe mehr im Leben zu haben, dadurch hat sich das selbstverletzende Verhalten verstärkt. Durch diese ganzen Sachen und einem langen hin und her mit den Hamburger Behörden, habe ich einen GdB von 50; nicht jede Behinderung ist sichtbar. Über eine bekannte Instagramseite bin ich auf die Idee für einen Assistenzhund aufmerksam geworden. Ich habe im Internet alles Nötige recherchiert und habe meine jetzige Trainerin Christin Remmers angeschrieben. Wir haben einen Termin zum Telefonieren ausgemacht und haben dort dann geklärt, ob ich für einen Assistenzhund in Frage komme, was er können sollte und welche Rasse ich gerne hätte. Sie hat mich für einen Mix mit einem Pudel überreden können, da meine Mutter eine Tierhaarallergie hat. Am Ende haben wir noch meine Fragen geklärt und sie hat sich auf die Suche nach einem passenden Hund für mich gemacht. So sind Odin und ich sehr schnell zusammengekommen.
Nun Trainieren wir schon eine Weile mit Christin zusammen und es läuft relativ gut. Die ganzen Assistenzleistungen kann Odin mittlerweile fast im Schlaf, er blockt mich, alarmiert mich, wenn meine Anspannung zu hoch wird und ich in Panik verfalle, er bringt mich aus Geschäften raus etc. Durch diese Leistung ist mir Odin schon eine große Hilfe im Alltag. Ich kann schon kleinere Einkäufe alleine erledigen, kann meine Termine beim Arzt, Psychiater und co. wahrnehmen und fühle mich zu Hause sicherer sollte ich dort mal längere Zeit alleine sein. Unser größtes Problem ist der Umgang mit anderen Hunden in der Freizeit, aber auch daran arbeiten wir hart mit Christin.
Unser Ziel ist es momentan, Begegnungen mit anderen Hunden in den Griff zu bekommen, so dass Odin abrufbar ist und zwar immer und nicht nur 50%.
Zudem üben wir fleißig weiter die Assistenzleistungen und die Ruhe, damit wir möglichst bald wieder Arbeiten gehen können; also ich und er begleitet mich. Ich hoffe auch durch ihn mehr Eigenständigkeit in mein Leben bringen zu können, denn immer auf eine zweite Person angewiesen zu sein, ist auch nicht immer schön.
Ich bilde Odin zusammen mit Christin aus, heißt also, wir haben einmal die Woche Training mit Christin. Dort wird geguckt, woran wir noch arbeiten können und ich bekomme Tipps wie ich reagieren kann, wenn es mal nicht läuft. Wenn es super läuft, was ich noch verbessern kann, was ich ihm auch evtl. neu beibringen kann und wie ich das mache. Ich finde das ist eine tolle Methode für uns beide, so kommen Odin und ich uns immer näher und ich lerne auch unheimlich viel über die Erziehung und Körpersprache des Hundes.
Ihr könnt Odin und Jaclyn mit einer Spende auf ihrer Gofundme- Seite unterstützen:
PTBS und LPF Assistenzhund in Ausbildung Ello und seine Partnerin Corinna

Mein Name ist Corinna Dillmann und ich bin 25 Jahre alt. Ich bin Studentin im öffentlichen Dienst und lebe in Grevenbroich (Nordrhein-Westfalen). Ich leide an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Darunter leide ich u.a. an dissoziativen Lähmungen in den Beinen, dissoziativen Abwesenheiten, dissoziativen Krampfanfällen, einer komplexen Angststörung und Depressionen. Zusätzlich habe ich auch körperliche Beschwerden im Rücken, was mir das Gehen sehr erschwert und mich außerhalb meiner Wohnung in den Rollstuhl bringt.
Als ich während 10 Monaten in verschiedenen Kliniken von meinem Therapeuten darauf hingewiesen wurde, dass Tiere für mich wahrscheinlich die beste Therapie sein könnten, habe ich mich zum ersten Mal über Assistenzhunde erkundet. Dass er damit nicht Assistenzhunde meinte, sondern einfach so einen Vierbeiner, habe ich nicht so aufgefasst. Ich habe dann den Kontakt zu Christin Remmers aufgenommen. Sie hatte einen meiner Erkrankung entsprechenden Hund gerade da. Es war Ello und ich durfte ihn eine Woche später in Köln kennenlernen. Ich war sehr aufgeregt als ich mit meiner Betreuerin hinfuhr. Ello kam wie, als ob er es wüsste, direkt auf mich zugelaufen und ich war schockverliebt. Laut meiner Betreuerin hat sie mich noch nie so glücklich gesehen. Für mich war klar: „Ello wird mein Leben verändern!“ Drei Wochen später ist der nun schon 16 Wochen junge Ello bei mir eingezogen.
Ello ist ein weißer Labrador-Rüde und nun 15 Monate alt. Seine Charakter lässt sich so beschreiben, dass er, wenn er arbeitet hoch konzentriert ist, aber wenn er seine Freizeit hat auch mal den durchgeknallten Junghund rauslässt. Er ist super menschenbezogen, möchte ständig was Neues lernen und will immer gefallen.
Anfangs dachte ich, dass Ello mich immer begleiten wird, Dissoziationen unterbricht, mich bei Panikattacken beruhigen wird und mir jederzeit Sicherheit vermittelt. Doch daraus wurde so viel mehr. Ich habe mich für die Selbstausbildung entschieden, d.h. ich trainiere in regelmäßigen Abständen mit den Trainern und in der Zwischenzeit selbst. Da Christin Remmers einmal quer durch Deutschland fahren muss, um zum Training zu kommen, teilt Sie sich das Training mit Yasmin Eller. Sabrina Steinmeyer übernimmt seit einigen Monaten für Christin Remmers das Training bei uns. Erst einmal wurden Grundlagen trainiert. Ello hat mir immer mehr angeboten, was ich dann weiter ausgebaut habe. Inzwischen hilft er mir pflegerisch beim An- und Ausziehen, zieht mir den Rollstuhl ran, wenn ich ihn brauche, erinnert mich 4x am Tag an meine Medikamente und bringt mir auch Trinken, weil ich es gerne vergesse bzw. meide. Er begleitet mich am Rollstuhl, drückt die Ampel-Knöpfe, hebt mir alles auf, was mir runterfällt und er hat es geschafft, dass ich wieder freiwillig raus gehe. Ello geht mit mir zur Arbeit, signalisiert mir, wenn jemand jeden Moment am Büro vorbei kommt, unterbricht Dissoziationen, sodass ich recht schnell weiter arbeiten kann, zeigt mir Krampfanfälle an, gibt mir meine Notfalltasche oder geht Hilfe holen. Zuhause drückt er auch den Hausnotrufknopf. Beim Einkaufen oder bei größeren Menschenmengen blockt er zusätzlich noch Menschen ab, damit diese mir nicht zu nahe kommen. Nachts weckt er mich bei Albträumen, macht das Licht an und beruhigt mich. All diese Leistungen werden beim Training immer wieder abgefragt und mir werden Tipps gegeben, wie ich manche Sachen sorgfältiger oder anders ausführen sollte. Beim Training gehen wir auch in Situationen, die ich alleine nicht schaffen würde und die ich auch meiden würde, wie z.B. Fußgängerzonen, Bahnhöfe oder Supermärkte. Wir üben ganz viele verschiedene Situationen, damit Ello diese kennenlernt, um im Notfall entspannt und korrekt helfen zu können.
Ello ist für mich überwiegend ein PTBS-Assistenzhund, der auch Leistungen eines LPF-Assistenzhundes wahrnimmt.
Meine Ziele mit Ello sind, dass wir gemeinsam Bus und Bahn fahren können, dass wir als Team noch lange beisammen sein können und wenn er etwa 2 Jahre alt ist zusammen die Prüfung zum Assistenzhund machen können.
Assistenzhunde in Fremdausbildung:
PTBS Assistenzhund in Ausbildung Otilie und seine Partnerin Andrea

Mein Name ist Andrea. Ich bin 51 Jahre alt und wohne in Sempach Station – ein kleines Dorf in der Nähe von Luzern in der Schweiz. Ich habe eine komplexe PTBS mit Dissoziationen in Form von einem Stupor und einer sensomotorischen Paraplegie der Beine.
Ich habe mich 2006 für einen Assistenzhund entschieden, weil ich eine Aufgabe brauchte und mich sehr intensiv um meinen ersten Assistenzhund Dumbea gekümmert habe. Ich wollte einfach allein in meiner derzeitigen Wohnung in Münster bleiben und habe mir gedacht, dass es sinnvoll ist, einen vierbeinigen Helfer zu bekommen. Dumbea ist als LPF Hund ausgebildet gewesen, weil ich da noch nicht wusste, dass es auch PTBS Hunde gibt. Ich war 2006 in einem Zustand, wo ich nur Ängste mit extremen Dissoziationen in Form vom Stupor hatte und nicht gerne unter Menschen gewesen bin. Ich lebte sehr isoliert und brauchte sehr viel Unterstützung im Alltag und war sehr unselbständig. Ich habe dann einen Film über den Verein Apporte Assistenzhunde im Rollstuhl e. V. gesehen und da wurde mir klar, dass ist es, was ich mir wünsche. Es hat dann noch einige Zeit gedauert bis Dumbea gekommen ist. Jetzt ist sie zu alt und nun brauche ich einen neuen Hund. Zwischenzeitlich bin ich in die Schweiz umgezogen und habe dann mit dem Assistenzhunde Zentrum Schweiz Kontakt aufgenommen und habe nach einiger Zeit Kontakt zu Christin Remmers bekommen, wo wir dann alles in die Wege geleitet haben. Ein neuer zukünftiger Assistenzhund mit Namen Otilie für mich wurde gefunden, was über ein Jahr gedauert hat. Otilie lebt jetzt noch nicht bei mir, weil er in einer Internatsausbildung von Sabrina Steinmeyer in Bremen ausgebildet wird. Ich schaffe es nicht aufgrund meiner PTBS die Ausbildung unterstützend zu begleiten, aber ich schaffe es, mich um einen ausgebildeten Assistenzhund zu kümmern, wenn ich mich blind auf ihn verlassen kann und die gelernten Befehle abrufbar sind. Ich bekomme immer wieder Photos und Filme von Otilie zugeschickt. Otilie ist jetzt vier Monate alt und kann schon die ersten leichten Befehle, wie Sitz, Platz und Komm zu mir, sowie auf seiner Decke liegen bleiben. Die Liste ist lang, die Otilie lernen wird, bis er zu mir kommen kann.

Ziele habe ich mit Otilie, dass ich Sicherheit im Aussen behalte oder noch mehr ausbauen kann, damit ich mich wieder freier bewegen kann und lerne, dass Menschen eigentlich keine Gefahr darstellen und ich durch Otilie eine Hilfe bekomme, wo ich recht selbständig meinen Alltag meistern kann. Ich habe dann ein Wesen an meiner Seite, das mir die Möglichkeit gibt, meine volle Aufmerksamkeit zu bekommen und ich mich dann auf Otilie konzentrieren kann und das Aussen ein bisschen in den Hintergrund gerät. Ein grosses Ziel ist auch, dass ich die Dissoziationen mit Hilfe von Otilie gesteuert bekomme und nicht so stark in den dissoziativen Stupor rutsche, wenn mir etwas im Aussen zu viel wird. Ich möchte selbstbewusster im Umgang mit Menschen werden, weil es dann nicht heisst, da kommt die Frau im Rollstuhl, sondern da kommt die Frau mit dem tollen Hund. Ich bin auch sehr stolz, einen Assistenzhund als Partner zu haben, weil ich eine Verantwortung für ein Tier habe, wo ich mich drum kümmern muss und ich so auch eine Tagesstruktur habe, wo ich immer wieder mit dem Hund raus gehen muss und mit ihm spielen kann und auf der anderen Seite gibt er seine Dienste auch bedingungslos, egal wie es mir geht. Ein Assistenzhund will einfach nur gefallen und seine Befehle immer gut ausführen und im Gegenzug bekommt er auch eine grosse Liebe von mir, wo er einfach nur bei mir liegen darf und von mir gestreichelt wird und gut gepflegt wird. Das Team schafft gut zusammen und das bedingungslos. Otilie ist auch nie alleine, da er immer mit mir zusammen sein darf und meinen Alltag mit mir gestalten darf. Als Gegenpart darf Otilie auch viel auf den hier vorhandenen Wiesen mit dem Assistenzhund Ava von meinem Mann Daniel spielen und im Sempacher See schwimmen. Ich kann nicht alleine die Türen öffnen oder den Lift holen, da der Knopf immer zu weit weg ist. Ich kann auch nicht die Dinge, die mir herunterfallen, wieder aufheben, da ich mich aufgrund der Schwäche im Oberkörper nicht wieder aufrichten kann und aus dem Rollstuhl fallen würde. Da kann der Hund mir super gut helfen, weil es für ihn ein Spiel ist, was er gerne macht.
Ich bin enorm glücklich, dass ich die Möglichkeit bekomme, wieder einen Assistenzhund für meine Lebenssituation zu bekommen und wir ein gutes Team werden können, dass sich gegenseitig unterstützt und immer zusammen sein da
Sara und ihr Hund Max
Ich möchte gerne meine ausgesprochene positive Bewertung für Christin Remmers aussprechen!
Christin hat vom ersten Tag an, mich und meinen Hund Max, einen etwas größeren Yorkie, von seiner Eignungsprüfung bis zur Abschlussprüfung zum Asthma Warnhund-Assistenzhund, sehr professionell, mit sehr viel Geduld, Wissen, Mühe und echter Unterstützung begleitet.
Ich habe durch Christin so sehr viel gelernt und werde Ihr dafür immer sehr dankbar bleiben!
Sara und ihr Hund Pauly
- Nach langen hin und her habe ich mich entschlossen mir einen Assistenzhund anzuschaffen.
Bei der Recherche im Internet bin ich auf Christin Remmers die in Bremen arbeitet gestoßen. - Da Frau Remmers sich viel Zeit für mich und meine Bedürfnisse genommen hat, hat sie schließlich den perfekten Hund für mich gefunden. Dieser Stammte von Ihrer Kollegen die züchtet.
- Gleich zwei Tage später konnte ich das Training mit meinem Hund und Frau Remmers beginnen. Da ich bisher keine Erfahrung mit Hunden hatte, hatte Frau Remmers es nicht einfach mit mir, aber sie war sehr geduldig zu mir, auch wenn Sie mir die Dinge oft 3x erklären musste.
- Frau Remmers ist eine sehr gute Trainerin mit Herz und verstand, wobei man das HERZ groß schreiben muss. Sie liebt die Tiere über alles und kann uns dadurch zeigen, wie wir am besten mit ihnen umgehen sollen.
Auch ist Frau Remmers immer erreichbar. Egal ob nach 20:00 Uhr oder an Sonn/Feiertagen. - Ich bin sehr zufrieden mit ihr und sie ist sehr einfühlsam. Zum Beispiel sind wir während des Trainings mit der Straßenbahn gefahren. Für mich stellte es psychisch ein sehr großes Problem da. Aber Frau Remmers hat sich während der Fahrt sehr liebevoll um mich gekümmert, so wurden nicht nur die Hunde trainiert, sondern auch ich therapiert.
Frau Remmers strahlt eine große Sicherheit für uns (Ich spreche da auch von anderen Hund/Mensch Teams) aus, das wir uns überhaupt erst trauen in die Stadt zu gehen, was schon ein großer Therapieerfolg ist.
Auch wenn ich mal wider denke ich schaffe das mit der Ausbildung nicht, redet sie mir gut zu, dass wir das zusammen schaffen werden. - Jetzt in Zeiten von Corona bietet sie Videochats an, damit wir mit den Hunden weiter trainieren können.
- Für uns beide (meinen Hund und mich) kann ich mir keine besser Trainerin vorstellen und bin sehr zufrieden mit ihr. Ich hoffe das wir bald wider wie gewohnt trainieren können.
Daum hoch für Frau Remmers
